Surplusrealität
›To Design‹ mögen wir als eine abgeschiedene Tätigkeit verstehen. Abgeschieden darum, weil wir im Moment des Entwerfens eine von der Realität abgeschiedene Extrarealität oder ›Surplusrealität‹ herstellen. Der Pschologe Jacob Levy Moreno benutzte „das Wort Surplus, um eine Extra-Realität zu beschreiben, die die nicht berührbaren, unsichtbaren Dimensionen, die intra- und extrapsychischen Aspekte beinhaltet.“ (aus: Lexikon der Psychologie). Sobald sich der entwerfende Mensch aber durch irgendeine praktische Notwendigkeit aus dieser Surplusrealität wegbewegt, fällt er umgehend auf jenen universellen Standpunkt zurück, den alle Menschen gemeinsam haben. Es ist eine interessante Frage, ob man diese zwei Bewußtseinszustände auseinanderhalten kann — so wie es in idealisierten Prozessmodellen regelmässig geschieht.
Mach, Ernst, Williams, C. M., Waterlow, S. & Szasz, T. S. (1959). The analysis of sensations and the relation of the physical to the psychical, New York, Dover.