Tagung zum Thema Serialität: Das Automobil im Zeitalter seiner ästhetischen Individualisierbarkeit

Vortrag auf der interdisziplinären Tagung ›Es nimmt kein Ende! Serie als neues Paradigma‹ in Zusammenarbeit mit dem Psychoanalytischen Seminar Zürich (PSZ) und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), 08. – 09.11.2013. Ich erläutere das Prinzip der Serialität am Beispiel der Entwicklung eines weltbekannten Sportwagens.

Sind Artefakte durch Gestaltregeln verbunden, entsteht potentiell die Serie. Die Serie ist damit reproduzierte Regel. Ermöglicht wird die serielle Reproduktion der Regeln durch die Anwendung gleichförmiger Verfahren, die in der Serientechnik eingebettet sind. Die Serientechnik – Maschinen, Apparate und technischen Einrichtungen – spiegeln ihrerseits Regeln. Serien und Serientechnik folgen dabei höchst unterschiedlichen Logiken. Die ›Logik der Serie‹ liegt im Grad der maximal erzielbaren Gleichförmigkeit der Reproduktion. Die ›Logik der Serientechnik‹ liegt im erzielbaren Freiheitsgrad von Reproduktionsregeln. Die ökonomische Ratio der Serie verkehrt sich angesichts der ökonomischen Ratio einer sie bedingenden Serientechnik. Die Individualisierung der Serienfertigung gründet daher zunehmend auf einem Paradoxon: Die Serientechnik braucht die Serie nicht mehr.

Die Tagung
Besprechung der Tagung von Constantin Seibt, Tagesanzeiger v. 13.11.2013
Der Tagungsband
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