Rezension: “Ein wichtiger Beitrag […] zu Problematiken […] der Wissenschaftsforschung”
Review unseres Beitrages ‘Wissensterritorien’, den wir auf der Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft vorgestellt haben.
“Eine interessante Variante des Citation Indexing stellen Gerhard M. Buurman und Stefan Roovers von der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich vor (S. 96), ohne übrigens einen Bezug zum ISI aufzuzeigen. Ausgangsmaterial von Buurman und Roovers ist der Volltext und seine Fußnoten, Ziel ist eine graphische Repräsentation der wissenschaftlichen Diskurse als sog. “Wissensterritorium”. Ein Text wird im Anschluss an den Textwissenschaftler Teun A. van Dijk durch argumentative “Superstrukturen” dargestellt; dies sind etwa Strukturelemente wissenschaftlicher Texte wie Problemstellung, Beobachtung, Hypothese, Experiment, Resultate, Diskussion usw. Die Verwaltung der Texte geschieht durch Strukturmarker, d.h. der Autor setzt bei der Textproduktion Markierungszeichen, die ein bestimmtes Strukturelement benennen. Die Fußnoten werden nunmehr nicht dem zitierenden Text als Ganzes zugeschrieben, sondern exakt den jeweiligen Textelementen, so dass detailliert verfolgt werden kann, welche Artikel ein Autor bei seiner Problemstellung oder bei der Diskussion seiner Ergebnisse zitiert. Kern des Projekts ist die Darstellung der Zitationen als “Landkarte”; die Visualisierung lässt Texte bzw. deren Strukturelemente zu Knoten und Zitationen zu Kanten zwischen den Knoten werden. Damit gelingt es, wissenschaftliche Kommunikation bildhaft zu repräsentieren. Buurman / Roovers betonen, “die Darstellung von Texten in ihren biographischen Zusammenhängen erhellt das Wissen über den Fortgang der wissenschaftlichen Arbeit, es zeigt Dokumente mit großer Außenwirkung und es zeigt gleichermaßen ‘tote Gleise’. Durch die Strukturelemente werden darüber hinaus inhaltliche Verknüpfungen oder Relationen zwischen wissenschaftlichen Ideen deutlich” (HGKZ Dokumentation Forschungsprojekt “Wissensterritorien”, S. 10). M.E. liegt hier ein wichtiger Beitrag aus der Disziplin des Informationsdesign zu Problematiken sowohl der Inhaltserschließung als auch der Wissenschaftsforschung vor.“
Review der DGI
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